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Revanchism amidst climate change: political ecology in Budapest and Hungary’s illiberal democracy
On March 21, 2021, Budapest’s government, led by the left-green politician Gergely Karácsony, endorsed a strategy and action plan to mitigate climate change. The city aims at reducing at least 40% of its carbon emissions by 2030 and proposed several measures to cope with the consequences of the climate crisis. However, the path towards that sustainable future is a contested one. Since 2010, the right-wing party Fidesz has led the national government and, in the past two elections, it won with almost 50% of the votes. Known for their authoritarian and ultra-conservative positions, Fidesz’s program is built on a so-called ”‘illiberal democracy’ that relies on the ‘traditional values’ of the nation (…)” and appeals for law and order (Amon 2015:n.p.). By the same token, ”liberal values” that praise the right to publicness, political participation, and freedom of speech are constrained. Fidesz’ revanchist program – to use Neil Smith’s (1996) term – poses several obstacles for Karácsony’s mandate and the ecological transformation for a sustainable future.
In this semesters’ research course, we will deal with these obstacles and Budapest climate politics. Departing from Neil Smith’s notion of revanchism, we will analyze the interaction between different layers of municipal politics around Budapest’s climate strategy. Focusing on publicness, we will enquire into the contested arenas that arise out of Karácsony’s progressive steps; we will map the social movements that engage in the socio-ecological transformation of the city and discuss the relevance of democracy for planning resilient and sustainable cities. Furthermore, the course will give an introduction into qualitative methods of social research and participants will learn different instruments of data collection and analysis, going through all phases of empirical research.
Am 21. März 2021 verabschiedete die Budapester Regierung unter der Federführung des links-grünen Politikers Gergely Karácsony eine Strategie und einen Aktionsplan zur Eindämmung des Klimawandels. Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 mindestens 40 % ihrer Kohlenstoffemissionen zu reduzieren, und hat mehrere Maßnahmen zur Bewältigung der Folgen der Klimakrise vorgeschlagen. Der Weg zu dieser nachhaltigen Zukunft ist jedoch umkämpft. Seit 2010 ist die rechtsextreme Partei Fidesz an der Spitze der nationalen Regierung und hat bei den letzten beiden Wahlen fast 50 % der Stimmen erhalten. Das Parteiprogramm, das für dessen autoritären und ultrakonservativen Positionen bekannt ist, basiert auf einer sogenannten "'illiberalen Demokratie', die sich auf die 'traditionellen Werte' der Nation stützt (...)" und zu Recht und Ordnung aufruft (Amon 2015:n.p. – eigene Übersetzung). Im Umkehrschluss werden "liberale Werte", die das Recht auf Öffentlichkeit, politische Partizipation und Redefreiheit hervorheben, eingeengt. Das revanchistische Programm von Fidesz - um den Begriff von Neil Smith (1996) zu verwenden - stellt mehrere Hindernisse für das Mandat von Karácsony und die ökologische Transformation für eine nachhaltige Zukunft dar.
In diesem Semester werden wir uns mit diesen Hindernissen und der Budapester Klimapolitik beschäftigen. Ausgehend von Neil Smiths Begriff des Revanchismus werden wir die Interaktion zwischen verschiedenen Ebenen der Kommunalpolitik rund um die Budapester Klimastrategie analysieren. Wir werden die umstrittenen politischen Arenen untersuchen, die sich aus Karácsonys progressiven Schritten ergeben. Dabei werden wir die sozialen Bewegungen kartieren, die sich für die sozial-ökologische Transformation der Stadt engagieren, und über die Bedeutung der Demokratie für die Planung widerstandsfähiger und nachhaltiger Städte diskutieren. Darüber hinaus bietet der Kurs eine Einführung in qualitative Methoden der Sozialforschung. Die Teilnehmer*innen lernen verschiedene Instrumente der Datenerhebung und -analyse kennen und sie durchlaufen alle Phasen der empirischen Forschung.
Zielgruppe: BA Urb. 5. Sem aber auch offen für andere Semester
Leitstungsnachweis: Bericht
Beginn Donnerstag 11:00-17:00 |