Beschreibung |
Welche theoretischen Vorstellungen legen wir eigentlich zugrunde, wenn wir urbane Entwicklungen analysieren und planen, wenn wir städtische und landschaftliche Ensembles entwerfen, wenn wir uns mit dem kulturellen Erbe der gebauten Umwelt beschäftigen? Dabei tauchen immer wieder die Begriffe und Konzepte von Theoretiker*innen wie Henri Lefebvre, David Harvey oder Doreen Massey auf. In dem Seminar wollen wir uns systematisch mit den Grundlagen Kritischer Raumtheorie, Geographie und Sozialwissenschaften auseinandersetzen.
Ausgehend von der grundlegenden Arbeiten von Karl Marx, Friedrich Engels und später Henri Lefebvre zur sozialen Produktion des Raums im Kapitalismus werden wir vertiefend verschiedene theoretisches Raumverständnisse diskutieren: von marxistischen Ansätzen, über foucauldianische, poststrukturalistische bis zu feministischen Beiträgen. Wir lernen die Arbeiten von Theoretiker*innen wie David Harvey, Neil Smith, Michel Foucault, Edward Soja, Doreen Massey und Cindi Katz kennen. Ein besonderer Schwerpunkt des Seminars wird auf der Frage liegen, welche Wechselbeziehungen zwischen dem sozial produzierten Raum und der materiellen Natur bestehen und welche Formen der räumlichen Ungerechtigkeit dabei entstehen. Dazu werden wir uns die Konzepte der Umweltgerechtigkeit und der Urbanen Politischen Ökologie anschauen.
Auf Basis von ein bis zwei klassischen Texten wird es bei jeder Sitzung einen grundlegenden Input geben – teilweise von externen Referent*innen. Zusätzlich sind vertiefende Referate zu einzelnen Anwendungsbeispielen der jeweiligen Theorie möglich. Im Anschluss besteht die Möglichkeit der gemeinsamen Diskussion in der großen Runde und in Kleingruppen. Die einzelnen Sitzungen sind auch für Kolleg*innen des IfEU offen. Für das kommende Wintersemester ist eine Fortsetzung des Seminars mit weiteren theoretischen Klassiker*innen und analytischen Fragestellungen geplant. |