Computer Codes und Algorithmen sind die Grundlage der digitalen Welt: sie steuern unsere Computer, verorten unsere Smartphones und ermöglichen unsere digitale Kommunikation. So selbstverständlich wie diese Tatsache auch ist, so selbstverständlich ist aber auch, dass Computer Code im alltäglichen Umgang mit digitalen Technologien nicht sichtbar ist. Denn er verbirgt sich hinter den Interfaces und grafischen Benutzeroberflächen.
Wie also kann man etwas untersuchen, das sich jenseits der Bildschirme befindet? Kann man Code überhaupt kultur- und medienwissenschaftlich untersuchen? Und noch grundsätzlicher gefragt: was ist Code überhaupt? Dieses Seminar gibt einen Einblick in die noch ziemlich junge Disziplin der Critical Code Studies. Es geht der Frage nach, was Code überhaupt ist, es betrachtet Codierungs- und Zeichenpraktiken und es diskutiert das große gestalterische Potential symbolverarbeitender Maschinen.
Schließlich werden verschiedene Herangehensweisen vorgestellt, wie man den Untersuchungsgegenstand Computer Code begreif- und erforschbar machen kann. Dabei zeigt sich, dass es sich nicht bloß um funktionale Aspekte handeln muss. Code kann viele Seiten haben: von sozialen Implikationen, über historische Kontexte, über Praktiken des Ein- und Ausschlusses, bis hin zu einer eigenen Ästhetik und einer Welt voller Poesie.
Ergänzt wird das Seminar durch Beispiele und Objektstudien aus dem Bereich der Internetkunst und des Creative Coding, die teils spielerisch, teils kritisch das Verhältnis von Code und Darstellung auf dem Bildschirm verhandeln. |