Städte gelten als Orte menschlicher Kontrolle und Autonomie, als kulturelles Pendant zur „wilden Natur“. Doch diese Vorstellung bröckelt: Naturkatastrophen, Insekten, KI-Technologien, Wildtiere und Viren haben längst die stadtpolitische Bühne betreten und werfen grundlegende Fragen nach Verwundbarkeiten und zukünftigen Formen des Zusammen(über)lebens auf. Angesichts des planetarischen Notstands von Klimawandel und Artensterben wird deutlich, dass anthropozentrische Machtansprüche neu gedacht werden müssen.
Was wäre, wenn wir die Stadt nicht nur als menschlichen Lebensraum, sondern als geteilten Raum vieler Lebewesen betrachten würden? Wie verändert sich unser Verständnis vom „Recht auf Stadt“, wenn wir die Perspektiven nicht-menschlicher Stadtbewohnender inkludieren? Welche ethischen Konsequenzen ergeben sich daraus und welche Potenziale bieten mehr-als-menschliche Perspektiven für eine sozial-ökologische Transformation?
Diesen Fragen werden wir uns im Seminar explorativ nähern mithilfe von kritischer Theorie & somatischen Übungen. |