Im November 2025 feiern wir den 250. Geburtstag von Clemens Wenzeslaus Coudray. Wir nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, sein Werk erneut zu würdigen.
Coudray wurde 1775 in Ehrenbreitstein geboren, 1845 ist er in Weimar gestorben, nachdem er rund 30 Jahre in der Stadt tätig gewesen war. Zahlreiche seiner Bauten prägen Weimar bis heute, auch wenn sie sich nicht vordrängen. Genannt seien nur die Bürgerschule (heute Musikschule Johann Nepomuk Hummel) oder die Fürstengruft. Hinzukommen aber zahlreiche weitere öffentliche und private Bauten, aber auch Fixpunkte wie der (später so genannte) Goethebrunnen. Und manche seiner Werke bleiben geradezu unsichtbar — wie die Erweiterung der Anna Amalia Bibliothek.
Die Beschäftigung mit Coudray lohnt aber nicht nur, weil er »Goethes Baumeister« war (so der Untertitel einer Coudray-Monographie von Walther Schneemann). Es gibt noch mehr zu entdecken — und zwar die Idealentwürfe, die er als junger Mann in Paris anfertigt, als er bei Jean-Nicolas-Louis Durand studiert und für ihn arbeitet. Es ist insbesondere diese Verbindung, die Coudray größere Bedeutung verleiht und ihn zu einer auch im weiteren europäischen Kontext wichtigen Figur macht.
Im Seminar soll die Beschäftigung mit diesen Entwürfen daher im Vordergrund stehen. Wir wollen sie genauer verstehen lernen und herausfinden, wie sie gedacht waren, aber auch wie man sie benutzt hätte und wie sie gewirkt hätten. Dazu sollen die Entwürfe nachgezeichnet und nachgebaut werden, um sie dann in einer Ausstellung zu Coudrays Geburtstag zeigen zu können. |