Beschreibung |
Die Idee, dass technische Objekte ein Resultat der Projektion von Organen des Menschen oder, allgemeiner der Extension des menschlichen Körpers sind, ist für die Medientheorie seit Marshall McLuhan von zentraler Bedeutung gewesen. Im Rückgriff auf die neuere Wissenschaftsgeschichte geht das Seminar der Vermutung nach, dass diese Idee zwar auf die Technikphilosophie von Ernst Kapp (1808–1896) zurückverfolgt werden kann, zugleich aber über weiter zurückreichende Ausprägungen verfügt – u.a. bei dem Physiologen Claude Bernard (1813–1878), dem Soziologen Herbert Spencer (1820-1903) und dem Naturforscher Alexander von Humboldt (1769–1859). Auf dieser Grundlage soll die Aktualität einer kritischen „Organologie” erkundet werden, die auf historisch informierte Weise untersucht, auf welche Weise wissenschaftliche Instrumente – vom Mikroskop bis hin zu Teilchenbeschleuniger und KI – dazu beitragen können, menschliches Wissen zu erweitern. |