Im Modul beschäftigen wir uns mit dem aus Belgien und den Niederlanden bekannten Knotenpunktsystem zur Wegweisung im Freizeitradverkehr. Wir diskutieren Vor- und Nachteile, schauen uns internationale Fallbeispiele an und treten mit Expert*innen in den Austausch. Bei einer Fahrradexkursion in den Ilm-Kreis erkunden wir das erste Knotenpunktsystem in Thüringen. Anschließend wenden wir das System in weiteren Teilen Thüringens an. Dabei sind unter anderem folgende Vertiefungen möglich: das Entwerfen der Beschilderung oder digitaler Applikationen, die Planung der Implementation und des Betriebs oder verkehrstechnische Betrachtungen - wir freuen uns aber auch auf eure Ideen.
Interdisziplinarität // Das Betrachten, Planen und Realisieren eines Knotenpunktsystems setzt einen interdisziplinären Ansatz voraus, da hierbei Aspekte aus verschiedenen Disziplinen in Wechselwirkung miteinander stehen und zu beachten sind. Neben der Netzplanung spielen kommunikative Aspekte wie die Gestaltung und Ausführung von Beschilderungen, die Erstellung von Infomaterialien und begleitenden Kampagnen eine zentrale Rolle. Auch die zugrunde liegenden verkehrsplanerischen und baulichen Faktoren müssen berücksichtigt werden. Dieser Ansatz ermöglicht es euch, je nach Studienrichtung und Interessen an den für euch relevanten Aufgaben mitzuwirken und fördert zugleich ein gemeinsames Verständnis für die vielseitigen Anforderungen an ein solches System.
Lernziele // Ihr lernt, Radverkehrsnetze und Wegweisungen kritisch zu betrachten. Dadurch kennt ihr das Prinzip eines Knotenpunktsystems durch nationale und internationale Praxisbeispiele sowie eigene Erfahrungen. Wir übertragen das Knotenpunktsystem auf neue Räume und lernen, wie ein solches System geplant, umgesetzt und langfristig betrieben wird. Ein paar Social Skills sind auch dabei: interdisziplinäre Teamarbeit, Reden vor Gruppen usw. Wir entwickeln gemeinsam ein fundiertes Verständnis für Themen wie den Freizeitradverkehr und die Mobilitätswende. Außerdem erarbeiten wir uns tiefere Einblicke in die spezifischen Herausforderungen und Potenziale der Region Thüringen im Kontext nachhaltiger Mobilität.
Didaktisches Konzept // Grundlagen erlangt ihr durch Vorträge, eigenständige Recherchen und Gruppendiskussionen in wöchentlichen Seminarsitzungen. Diese werden ergänzt durch Gastvorträge von (internationalen) Expert*innen aus der Praxis sowie eine Fahrrad-Exkursion in den Ilm-Kreis. Bei dieser sammeln wir eigene Erfahrungen in der Nutzung eines Knotenpunktsystems und können uns mit den zuständigen Planenden austauschen. Anschließend wenden wir unser erlangtes Wissen in einem praxisorientierten Workshop an, um Regionen in Thüringen auszuwählen, in welchen ein Knotenpunktsystem gemeinsam entwickelt werden kann. In Kleingruppen vertiefen wir selbst gewählte Schwerpunktthemen, die das gemeinsam erarbeitete Grundkonzept vervollständigen. Die Ergebnisse bereiten wir für eine öffentliche Ausstellung im Rahmen der Summaery auf. |