Im interdisziplinären Fachmodul soll textile Protestkultur und die visuelle Sprache von Kleidung grundlegend untersucht, hinterfragt und neu gedacht werden.
Geprägt von seiner feministischen Vergangenheit findet der textile Protest auch heute noch Anwendung: Handarbeitstechniken wie Stricken, Häkeln, Quilten, Sticken, Weben werden Häufig als weniger professionell angesehen als andere HAndwerke und werden genutzt, um auf zeitgenössische Weise für politische Werte einzustehen - Craftivism für die Veränderung. Im Kurs „Made to Protest“ werden historische und aktuelle Arbeiten betrachtet, eigene Entwürfe entwickelt und auf die Straße getragen.
Interdisziplinarität // Die Studierenden treten in einen Diskurs über Protestkulturen, visuelle Kulturen und den öffentlichen Raum. Aufbauend darauf entwickeln sie in Gruppen eine interdisziplinäre Arbeit, die zur Summaery präsentiert wird. Textile Stoffe stehen hierbei für das verbindende Material aller Fachbereiche, das die handwerkliche, als auch inhaltliche Schnittstelle bildet. Unterschiedliche gestalterische Techniken werden erlernt. Der Austausch von Fertigkeiten innerhalb der Gruppe bildet die Grundlage für ein gemeinsames Arbeiten.
Lernziele // Auf der Basis einer grafischen Auseinandersetzung mit aktuellen Protestplakaten entwickeln die Studierenden eine visuelle Sprache, welche sie anschließend ins Textil übertragen. Dabei steht eine kritische Auseinandersetzung mit der Historie der Techniken, das Erlernen dieser und die Vermittlung an die Gruppe im Vordergrund. Angeregt wird der Prozess von den Lehrenden mit Impulsvorträgen und Workshops. Ziel ist die Entwicklung eines übergreifenden Bewusstseins und die fachliche wie persönliche Positionierung gegenüber Gleichstellungsfragen.
Didaktisches Konzept // Für eine gelungene Umsetzung sind eine theoretische als auch eine künstlerische Auseinandersetzung Voraussetzung. Die inhaltliche Auseinandersetzung erfolgt eigenständig und eigenverantwortlich. Dabei ist der Gestaltungsraum der eigenen Arbeit bewusst offen gewählt, um den Studierenden ausreichend Freiraum für die Konzeption und Umsetzung zu geben und eine Vertiefung der persönlichen Arbeitsweise zu fördern.
Fragestellungen werden in der Gruppe diskutiert und Probleme gemeinsam angegangen, um die Perspektiven aller Teilnehmenden aus unterschiedlichen Disziplinien zu einzubeziehen. Die studentisch geleitete Textilwerkstatt dient als Ausgangspunkt für das Experimentieren mit Techniken und Materialien.
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