Beschreibung |
Wir untersuchen gemeinsam mit lokalen Akteur*innen und Bewohner*innen materielle, politische, soziale und emotionale Dimensionen des Raumes aus FLINTA*-Perspektive. Dabei verstehen wir Raum nicht nur als physische, sondern auch als soziale und politische Ressource und stellen Fragen nach gerechter Verteilung und Teilhabe: Wo gibt es Ausschlüsse? Welche Orte haben sich FLINTA*s angeeignet? Wie können soziale Beziehungen und Bedürfnisse sichtbar gemacht werden? Welche Forderungen stellen FLINTA*s an den Raum und (wie) werden diese erkämpft?
Im Seminar erproben wir die Praxis des Counter Mappings. Wir werden in Weimar West partizipative Mappings durchführen, sie auswerten, grafisch aufbereiten und vor Ort öffentlich präsentieren.
Interdisziplinarität // Die Praxis des Counter Mappings verbindet verschiedene Kompetenzbereiche der Studiengänge der BUW und erweitert das fachrelevante Wissen und die Forschungsmethodik der Studierenden in Bezug auf die Stadt und ihre räumlichen, strukturellen, politischen und sozialen Mechanismen:
- mit kritischen theoretische Grundlagen zu Perspektiven auf die Stadt,
- empirische Arbeit mit künstlerischen Methoden, die Wissensproduktion aus feministischen, marginalisierten Perspektiven kritisch reflektieren.
Die Auswertung, Darstellung und der Transfer der Inhalte u. daran geknüpfte gesellschaftspolitische Fragestellungen sind elementar im Counter Mapping. Der Austausch zwischen den Disziplinen von G+K u. M mit A+U u. B+U Studierenden kann hier besonders produktiv sein.
Das gemeinsame Arbeiten im Projekt an einer gemeinsam entwickelten Fragestellung und die methodische Herausforderung für alle Beteiligten sehen wir als Chance, die spezifischen Kompetenzen kennenzulernen und ergänzend einzubringen.
Lernziele
- Theoretische Grundlagen zu Recht auf Stadt, feministische, intersektionale, postmigrantische Perspektiven auf Stadt
- Wissensproduktion kritisch reflektieren: Grundlagen zu Ansätzen und Perspektiven der kritischen Kartographie, Kennenlernen engagierter Forschung
- Konzeption, Planung und Durchführung eines mini-Forschungsprojekts inkl. Wissenstransfer
- Transdisziplinäre Gruppenarbeitskompetenz inkl. Prozesssteuerung, erarbeiten und diskutieren der Ergebnisse und eines gemeinsamen Endprodukts
- Kennenlernen und Reflexion der Methodik des kollektiven Kartierens / Counter Mappings
- Erfahrung in qualitativen empirischen Erhebungen / Interviewführung, Auswertung empirischer Daten
- Erfahrungen im Wissenschaftstransfer: Darstellung und grafische Aufbereitung empirischer Daten und wissenschaftlicher Erkenntnisse
- Planung und Durchführung einer öffentlichkeitswirksamen Präsentation und Diskussion der Ergebnisse
Didaktisches Konzept // 4 Phasen:
I Theorie-Grundlagen
- Gruppentextarbeit + Präsentationen + ggf. externe Inputs + Diskussion.
- Plenumsdiskussion: Konzeption und Fragestellung(en) des kollektiven Mappings.
- Vor-Ort-Begehung, Planung der Erhebung.
II Erhebung & Auswertung
- 2 Tage Erhebungen, partizipatives Mapping, vorbereitet (z.B. Kärtchen mit Fragen, Verortungen auf großer Karte, Audioaufnahmen, walk-along interviews, Mental Maps,...)
- Tag 3: gemeinsame Auswertung mit Anleitung (sortieren, markieren, verbinden, Thesen aufstellen, Thesen diskutieren und Aussagen treffen, Narrative entwickeln)
- Ggf. Aufteilung der Gruppe in thematische Schwerpunkte
- weitere Erhebungen selbstständig in Kleingruppen
III Grafische Umsetzung
- Präsentation Zwischenergebnisse, Fokus: getroffene Aussagen, grafische Umsetzung
- Endpräsentation, Fokus: Grafik, Transfer
- Selbstständige Überarbeitung, ggf. zusätzlich Konsultationen
IV öff. Präsentation/release event
- In Weimar West, optional summaery
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Leistungsnachweis |
Alle Studierenden: Aktive Teilnahme im Seminar und an den Gruppenarbeiten, Präsentation eines Grundlagenthemas, vorbereiten u. lesen der Texte, kollektives Counter Mapping und aktive Teilnahme an den Terminen zur Zwischen-, End- und öffentlichen Präsentation.
Masterstudierende: Abgabe einer Reflexion bzw. Diskussion des Projekts oder einer anknüpfenden Fragestellung in Form eines Essays (3-5 Seiten) oder nach Absprache eine vergleichbare, fachrelevante Verarbeitung des Projekts am Ende des Semesters |