Beschreibung |
Das Seminar wird die Schnittstellen zwischen Kapitalismus, Identitätspolitik und Cancel Culture untersuchen und dabei eine Vielzahl kritischer Perspektiven einbeziehen. Es wird sich mit Vivek Chibbers Kritik an der von Eliten gesteuerten Identitätspolitik befassen und diskutieren, inwiefern diese kapitalistische Strukturen eher festigt als herausfordert. Slavoj Zizeks Analysen dienen als Rahmen für die Debatte über die Persistenz der „Wokeness” als sowohl notwendige Kraft als auch umkämpftes Terrain. Zudem wird das Seminar Cancel Culture und den öffentlichen Diskurs thematisieren, unter Bezugnahme auf Richard Traunmüllers Erkenntnisse zu Selbstzensur und Meinungsfreiheit sowie Broey Deschanels Untersuchung von Vergeltungsmechanismen im digitalen Raum. Darüber hinaus wird die Rolle von Kunst und kulturellen Institutionen in politischen Debatten anhand von Dean Kissicks Kritik an der politischen Vereinnahmung der zeitgenössischen Kunst analysiert. Abschließend soll diskutiert werden, ob „Wokeness” tatsächlich auf dem Rückzug ist (Musa al-Gharbi) oder sich zu einem überparteilichen Phänomen entwickelt (Tyler Austin Harper). Ziel des Seminars ist es, eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Erbe sozialer Gerechtigkeitsbewegungen, ihren Kritiken und möglichen Zukunftsperspektiven zu ermöglichen.
"According to some accounts, there is a growing appetite among Generation Z for humor and subversion, for a slackening of constraints and an expansion of horizons. The heavy moralizing around identity issues, the constant and intense surveillance and management of self and others, the incessant calls for revolution and reform—these elements of woke culture are running up against a growing sense of nihilism and ironic detachment among young adults. (...) There is growing discussion of a ‘vibe shift’ among Millennials as well. Many are coming to find the culture wars both unsatisfying and rote. They are exhausted by the relentless cynicism, fear, doomsaying, and impression management that have governed much of their lives—and for what? They recognize the revolution isn’t coming anytime soon. So they are looking instead to have fun, relax, and cut loose a bit. Or, at the very least, stop having to be so neurotic, guarded, and paranoid."
excerpt from: Woke-ism Is Winding Down Musa al-Gharbi (2023) in compactmag.com
ACHTUNG: Dieser Fachkurs setzt die Fähigkeit und Bereitschaft voraus selbständig komplexe Texte vorab ggf. auch auf englisch zu durchdringen! Die Besprechung der Texte kann ggf. auch auf englisch erfolgen, die Teilnahme am Fachkurs erfordert eine aktive Teilnahme an der Diskussion der Inhalte. Ein Vortrag auf Basis einer schriftlichen Arbeit ist Teil des Fachkurses. (Prüfungsleistung) Zur Bewerbung für die Fachkurs-Teilnahme bitte ein kurzes Anschreiben mit Semester, Studiengang und Interessengebieten per Email mit dem Betreff "AFTER WOKE" schicken. Bitte nur von @uni-weimar.de Email schreiben!
Anmeldung per E-Mail: roman.liska@uni-weimar.de Es besteht die Möglichkeit Fragen zum Seminar im Rahmen einer Online Konsultation zu stellen. Diese erfolgt am Mittwoch, d. 02. April auf Big Blue Button von 12 - 13 h, für den Link zur Videokonferenz siehe oben unter "weitere Links”.
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