Beschreibung |
Die europäische Musik ist seit Jahrhunderten von einem Interesse an fremden Kulturen geprägt. Ein frühes Beispiel dafür ist die „Ballettkomödie” Le bourgeois gentilhomme (1670) von Jean-Baptiste Lully und Molière mit ihren „türkischen” Szenen. Lange Zeit ging die Darstellung anderer Kulturen nicht über einen solchen oberflächlichen Exotismus hinaus. Das „Fremde” wurde ausschließlich aus einer Distanz gesehen, seine Andersartigkeit sollte die positiven Eigenschaften und die Überlegenheit des „Eigenen” hervorheben. Ein dunkles Kapitel in diesem Zusammenhang war die Ära des Kolonialismus. So beschrieb der englische Dichter Rudyard Kipling in seinem Gedicht The White Man's Burden (1899) die indigene Bevölkerung verächtlich als „half devil and half child”, während der „weiße Mann” die schwere und undankbare Aufgabe habe, das „Licht” der Zivilisation in die Kolonien zu bringen. Erst in jüngster Zeit erlangte die Beschäftigung mit außereuropäischen Kulturen in der westlichen Musik eine interkulturelle Dimension, bei der Begegnungen auf Augenhöhe stattfinden können. |
Zielgruppe |
Die Veranstaltung steht als »Geöffneten Lehrveranstaltungen« der Hochschule für Musik Franz Liszt (HfM) allen Bachelor- und Masterstudierenden sowie Promovierenden der Fakultäten Architektur und Urbanistik, Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, Kunst und Gestaltung sowie Medien im Rahmen des »Interdisziplinären Lehrangebots« offen. Bitte halten Sie vor der Anmeldung Rücksprache mit Ihrer Fachstudienberatung und klären Sie, ob diese Veranstaltung in ihrem Curriculum anerkannt werden kann. Bei Bedarf schließen Sie vor Veranstaltungsbeginn ein Learning Agreement (DE/EN) ab. |