In seinem Aufsatz „Umfang, Methode und Ziel der Musikwissenschaft” unterteilte Guido Adler im Jahre 1885 die Musikwissenschaft in Historische und Systematische. Betrachtet man Adlers Text als eine der ersten Ortsbestimmungen des Faches, blickt Systematische Musikwissenschaft heute auf 140 Jahre ihrer Geschichte zurück.
Als Wissenschaft mit einem besonderen Methodenrepertoire subsumiert Systematische Musikwissenschaft in erster Linie empirisch ausgerichtete Teildisziplinen wie Musikpsychologie, Psychoakustik und Musiksoziologie. Als eine Wissenschaft von den Ursachen musikalischer Entwicklung bedient sie sich der Erkenntnisse des historisch-philologischen Bereichs, insbesondere der Geschichte der Musiktheorie, der Historischen Anthropologie und der Kunstästhetik.
In dieser Vorlesung gehen wir vor allem den Fragen nach dem Erkenntnisgewinn durch den Einsatz von quantitativen Methoden nach. Sie lernen historische Entwicklungsstränge der Teildisziplinen kennen, wofür methodisch mehrere interaktive Elemente vorgesehen sind. Sie treten in die Fußstapfen von ausgewählten Forschenden des Teilbereichs, um deren Arbeit mitzuerleben. |