| Beschreibung |
Enzyklopädien sind Bücher aus Büchern, Mosaike aus Gelesenem und bereits Gesagtem, Früchte spezifischer Techniken der Gelehrsamkeit. Gerade weil sie auf die Darstellung dessen zielen, was zu einer bestimmten Zeit gewusst werden kann, wird an ihnen auf besondere Weise das Veralten des Wissens sichtbar – und damit zugleich die Arbitrarität seiner Ordnung. Die heimliche Komik, die mit dem Anspruch einhergeht, das gesamte Wissen einer Zeit zu repräsentieren, wird spätestens seit Gustave Flauberts Romanprojekt Bouvard et Pécuchet (1863 begonnen, 1881 veröffentlicht) zu einem prägenden Motiv von Kunst und Literatur. Es schlägt die Stunde der Anti-Enzyklopädien … Anhand realer und imaginärer Enzyklopädien wird das Seminar den Zusammenhängen zwischen Wissen, Imagination, Medien und Ordnungssystemen nachgehen. |