Die Lehrveranstaltung widmet sich der Geschichte, Theorie und Kritik künstlerischer Auseinandersetzungen mit Künstlicher Intelligenz. Zentrale Ausgangspunkte sind die Grundlagen der Kybernetik (Norbert Wiener, Cybernetics: or Control and Communication in the Animal and the Machine) und Donna Haraways A Cyborg Manifesto als Schlüsseltext posthumanistischer Theorie. Vilém Flussers Essay Towards an Understanding of Photography wird als Verbindungstext gelesen, der die Funktionsweise technischer Bilder erklärt und somit eine konzeptuelle Brücke zu algorithmisch erzeugten Bildern schlägt. Darauf aufbauend folgen Boris Groys’ Reflexionen zu Kunst, Technik und Humanismus, Anna Ridler & Caroline Sinders’ künstlerisch-praktische Perspektiven auf Datensätze, sowie ausgewählte Kapitel des art and ai Readers zur Frage von Kreativität und Autorschaft. James Bridle erweitert den Blick auf epistemologische Krisen digitaler Wissensproduktion, Hito Steyerl untersucht globale Bildzirkulation, und Kate Crawford zeigt in The Atlas of AI die ökologischen und geopolitischen Kosten von KI auf. Gemeinsam mit Trevor Paglen analysiert sie koloniale und rassistische Kontinuitäten in Datensätzen (Excavating AI). Den Abschluss bildet Lev Manovichs systematische Erfassung einer „AI Aesthetics”. In einem zweitägigen Workshop werden den Teilnehmenden ausserdem anhand verschiedener Ansätze und Programme praxisnah die Möglichkeiten der Arbeit mit KI im Kontext zeitgenössischer Kunst vermittelt. Eine Ausstellung der Ergebnisse dieser Beschäftigung kann im Rahmen der Winterwerkschau eigenständig durch die teilnehmenden Studierenden im iRRE SPACE organisiert werden. Ziele: Die Studierenden sollen ein kritisches Verständnis der theoretischen und ästhetischen Dimensionen von KI entwickeln, die Funktionsweisen und Machtstrukturen von Datensätzen und Infrastrukturen reflektieren und eigene künstlerische Strategien im Umgang mit KI entwerfen. Lernziele/Kompetenzen: - Analyse und Diskussion zentraler Theorien zu Kunst & KI - Fähigkeit zur Einordnung künstlerischer Praxis in politische, ökologische und ästhetische Kontexte - Entwicklung eigener künstlerisch-forschender Fragestellungen im Feld von Kunst und KI - Förderung kritischer Medienkompetenz im Hinblick auf KI und digitale Kulturen Struktur: Lektüre und Diskussion zu den o.g. Texten. Jede Sitzung kombiniert close reading, gemeinsame Diskussion und ggf. Transfer auf künstlerische Praxis Eigenleistung: Lektüre der Texte, schriftliche Kurzreflexionen, Entwicklung eines eigenen künstlerisch-forschenden Projekts Prüfungsleistung: Vortrag auf Basis einer schriftlichen Arbeit über eine in diesem Kontext relevante künstlerische Position.  |