Es geht um die Frage veränderter Ressourcennutzung im Kontext Produktdesign. Obwohl
Recycling, Upcycling, Umnutzung usw. nur für Teilbereiche des Produktdesigns möglich
sind, haben solche Kulturtechniken einen hohen Stellenwert: Plakatives Upcycling weist
über sich hinaus, es besitzt Fernwirkung für unser Denken und Handeln. Wir Nutzen nicht
nur die Primärfunktion unserer Artefakte, sondern wir werden getriggert, wir werden (teils
unterbewusst) inspiriert zum Transfer von Zweckentfremdung und Selbstwirksamkeit auf
andere Kontexte ... 3R-Produkte helfen dem Umdenken, dem anders Machen – im
Interesse der Nachhaltigkeit - auf die Sprünge.
Reuse meint die direkte Weiternutzung aus dem Konsumkreislauf ausgeschiedener
Produkte und Materialien. Dazu werden im Projekt sowohl Werkstoffe angeboten/
vorgeschlagen, sowie sind ebensolche Werkstoffe/ Produkte gemeinsam zu benennen
und zu organisieren.
Reduce bezeichnet in unserem Kontext Produkte, die zB parasitäre Nutzungen bieten. Für
derart erweiterte Nutzungen braucht es nicht nur clevere NutzerInnen, sondern mitunter
produktgewordene Offerten, die eine Zusatznutzung nahe legen und zuweilen überhaupt
erst ermöglichen.
Refuse ist die Königsdisziplin in Sachen Nachhaltigkeit: Wer verzichtet schon gerne auf
ein Schnäppchen, auf Komfort, auf Luxus ... aus Gründen der Vernunft oder Rücksicht?
Was auf den ersten Blick als Verzicht erscheint, kann sich aus einem erweiterten
Blickwinkel als Mehrwert outen.
Galten bisher Machbarkeit und Verfügbarkeit als oberste Gebote, steht im Zuge der
erweiterten Nachhaltigkeitsdebatte die abenteuerliche Herausforderung an, das
NichtMachen als Satisfaktion empfinden zu lernen. Kann Produktdesign die
KonsumentInnen in diesem Lernprozess unterstützen?
Es geht in allen 3 Bereichen um Suchen und Finden, um Entwerfen und Machen.
Während Reuse und Reduce sehr konkret sind, zielt das Refuse Thema in eine spekulativ
experimentelle Richtung …
Im Rahmen des Projektes 3R sind geplant:
- Exkursion nach Zürich (FREITAG Taschen/ ETH)
- Dienstags: Formfindung - von händisch zu digital
- Gast für die Einführung „DesignerInnen als ProduzentInnen”
- Workshop designing the nothing, von tubadesign.com |