Beschreibung |
Ziel des Seminars ist es, die Frage nach dem »Wie?« in Bezug auf Methoden und Methodologien der künstlerischen Forschung zu erörten. Zum einen werden wir uns ansehen, wie wissenschaftliche Methoden in künstlerischen und gestalterischen Forschungsvorhaben eingesetzt werden können, und zum anderen, wie praktische Erkenntnisse systematisch in die Entwicklung neuer Theorien und wissenschaftlichen Diskurse integriert werden können. Der amerikanische Pädagoge und Kunsttheoretiker James Haywood Rolling Jr. schrieb einmal: »Stellen Sie einen Moment lang den Kontrast vor zwischen dem allgemeinen Verständnis der wahrscheinlichen geologischen Beschaffenheit eines Unterwasserfelsens, der in einer sandigen Untiefe des Meeresbodens liegt, und der Erkenntnis, dass der Felsen, den Sie gerade betrachten, in Wirklichkeit ein Kopffüßer ist, der die Farbe und Beschaffenheit seiner Haut verändert hat, um sich zu tarnen und als sinnvoller Teil seiner Umgebung zu erscheinen. Kunstbasierte Forschung - mit ihrer Fähigkeit, die unterschiedlichsten Muster des Erfahrungswissens, in das wir alle eingetaucht sind, wahrzunehmen, zu entschlüsseln und neu zu interpretieren - kann als Kopffüßer der Forschungsmethodologien betrachtet werden. Wie der Kopffüßer verfügt auch die kunstbasierte Forschung über eine flexible Architektur, um die Welt, in der wir leben, zu repräsentieren, die auf dem lokalen Standort der Untersuchung beruht« (Rolling, 2014, S. 40). Um das flexible Potenzial der künstlerischen Forschung zu verstehen, werden wir einige Forschungsmethoden der Teilnehmer*innen analysieren: von der Autoethnografie über die teilnehmende Beobachtung, Fallstudien, quasi-experimentelle Ansätze, phänomenologische und hermeneutische Ansätze und mehr. Wir werden uns die Methodologien und Denkschulen hinter diesen Methoden ansehen und diskutieren, wie Künstler*innen und Designer*innen die »Farbe und Textur« ihrer Forschungsansätze verändern, um die Welt, in der sie leben, neu zu interpretieren.
Das Graduierten-Seminar ist in 2 Blöcken konzipiert. In der ersten PhD-Woche im April werden Professor*innen und Post-Docs aus verschiedenen Disziplinen eingeladen, um kurze Impulsvorträge über ihre methodischen Ansätze in Forschung und Lehre zu halten, gefolgt von Mini-Workshops mit kleinen Gruppen von PhD Studierenden. In der zweiten PhD-Woche im Juni stellen die Doktoranden ihre eigenen methodischen Ansätze in einem ähnlichen Rahmen vor. Ziel des Kurses ist es, die Doktorand*innen auf die PhD Vorprüfung vorzubereiten sowie die Erstellung eines Methodenkapitels für die eigene Dissertation oder Forschungsarbeit zu schaffen. |