| Beschreibung |
Was bedeutet es, wenn die Maxime, wenig bis gar nicht zu bauen um CO2 und Ressourcen zu sparen, nicht funktioniert? Wie baut man, wenn man schnell und kostengünstig bauen muss ohne entsprechende Materialverfügbarkeit? Welche Rolle spielen lokale Kreislaufwirtschaften und Selbstwirksamkeit der Menschen vor Ort? Können die Klima- und Ressourcenkrise in diesen besonderen Situationen überhaupt mitgedacht werden? Sie müssen mitgedacht werden! Doch wie kann das gelingen und welche Strategien können eine Grundlage bilden, dieser komplexen Situation zu begegnen? Wir werden uns am Beispiel der Situation in der Ukraine die Frage stellen, ob ein Wiederaufbau, also ein großmaßstäblicher Baubetrieb in kürzester Zeit unter besonderen Bedingungen, vor dem Hintergrund der globalen Klima- und Ressourcenkrise so gedacht werden kann, dass langfristige eine vielschichtige Transformation entstehen kann. Gemeinsam werden wir uns die Rahmenbedingungen anschauen, diese Analysieren und Lösungsansätze auf struktureller und konstruktiver Ebene suchen. Das Material, seine Eigenschaften und seine Verfügbarkeit, sowie das damit verbundene Wissen, wird in Form von Wiederverwendung von Bauteilen und Materialien, sowie durch das Thema lokaler Ressourcen eine wesentliche Rolle spielen. Dabei soll es darum gehen, das Entwerfen, Konstruieren und Bauen vom Material vor Ort her zu denken, welches die Menschen mit einbindet, Selbstwirksamkeit und kollektives Handeln fördert, ressourcen- und energieschonend ist und nicht in Abhängigkeit einer industriellen Verfügbarkeit steht. Der Fokus wird also auf Material, Konstruktion und deren komplexen Verflechtungen sein. Um den sensiblen Fragen angemessen begegnen zu können und um Einblick in die Bedingungen vor Ort zu erhalten, wird das Seminar von Anna Pomazanna, Forscherin an der Kharkiv School of Achitecture begleitet. Zudem wird es Inputvorträge von Wissenschaftler:innen aus den Bereichen der Materialforschung, Kunstgeschichte und Bauingenieurwesen geben, um Erfahrungen aus Geschichte sowie den aktuellen Entwicklungen zu erhalten. Ziel wird es sein, Erkenntnisse zu generieren, die als Fundament weiterer Forschung dienen sollen. |
