Kommentar |
Die andauernde Pandemie hat tiefgreifende Folgen für das Alltagsleben vieler Menschen und erschwert die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Kinder und Jugendliche drohen den Anschluss an die Bildung zu verlieren. Menschen mit Migrationsgeschichte finden es schwerer, gute Arbeit und Wohnungen zu finden. Senior*innen leiden an der Isolation durch die Kontaktbeschränkungen und prekäre Selbständige fürchten um ihre wirtschaftliche Existenz. Die Pandemie hat aber diese Benachteiligungen nicht erst hervorgebracht, sondern verschärft bestehende Tendenzen der Segregation und sozialen Ungleichheiten. Die Armutsquote steigt wie die Anzahl der Frauen, die unter häuslicher Gewalt leiden. Soziale Ungleichheiten bilden sich dabei in den Sozialräumen ab und soziale Probleme konzentrieren sich folglich in bestimmten Nachbarschaften. Wie geht es in diesen Stadtteilen nun weiter? Was können Stadtplanung, die Zivilgesellschaft und Sozial Arbeit tun, damit sich soziale und räumliche Spaltungsprozessen nicht vertiefen? Wie müsste eine soziale „Post-Corona-Stadt“ aussehen.
In diesem Seminar soll zunächst der Wissensstand zum Thema Segregation und aktuelle Erklärungsansätze zum Zusammenhang von sozialen Ungleichheiten und Stadt aufgearbeitet werden. Anknüpfend an Theorien der Intersektionalität und Partizipation sollen dann konkrete Beispiele betrachtet werden, wie in einzelnen Städten mit der Thematik umgegangen wird. Hierzu soll je ein Stadtteil in Thüringen und in Darmstadt verglichen werden. In Zusammenarbeit mit Studierenden der Hochschule Darmstadt unter Leitung Prof. Dr. Mario Rund (Soziale Arbeit im Gemeinwesen) soll dazu eine Exkursion (fakultativ) nach Darmstadt stattfinden, um vor Ort mit Expert*innen über diese Fragen zu reden und einen eigenen Eindruck zu erhalten. |
Bemerkung |
2 SWS für die Teilnahme am Seminar
optional zusätzlich 2 SWS für die Teilnahme an der Exkursion
Termin: montags, 15.15 - 16.45 Uhr, erster Termin: 11. April 2022
Ort: Belvederer Allee 5 |