Beschreibung |
Seit mehr als einem Jahrhundert ist die Lausitz durch die Braunkohleförderung geprägt. Nach dem politischen Beschluss zum Kohleausstieg soll die Lausitz zur Modellregion der Energiewende werden. Dabei geht es um ökonomische Fragen, aber auch die Weiterentwicklung von Kulturlandschaften, Wohnraumversorgung und Infrastrukturen sowie ökonomische und politische Teilhabe.
In vielen Kleinstädten in der Lausitz waren angesichts von demografischem Wandel und geringen Steuereinnahmen die Sicherung der Daseinsvorsorge und die Aufrechterhaltung von Kultur-, Bildungs- und Freizeitangeboten die zentralen Themen der letzten Jahrzehnte. Die neuen Rahmenbedingungen kehren frühere Trends z. T. um und bringen neue Herausforderungen für Stadtplanung und Stadtentwicklung mit sich, z. B. den Zuzug von Fachkräften, eine steigende Wohnungs- und Infrastrukturnachfrage und die Gestaltung des Zusammenlebens von Alteingesessenen und Zugezogenen. Hier stellen sich auch Fragen nach lokaler und regionaler Identität, Empowerment und nach Möglichkeits- und Experimentierräumen, um lokale Innovationen anzustoßen.
Das Forschungsprojekt widmet sich aktuellen Herausforderungen und Gestaltungsspielräumen in Kleinstädten in der Lausitz. Wie spiegeln sich Transformationsdiskurse in den Kommunen? Welche Strategien für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung entwickeln Planer*innen, und wo sehen sie den größten Handlungsbedarf? Auf welche Planungsinstrumente, Ressourcen und Kompetenzen greifen sie zurück, und welche Hemmnisse und Barrieren gibt es? Aufbauend auf dem wissenschaftlichen Stand der Forschung, entwickeln die Teilnehmer*innen ein Untersuchungsdesign und bearbeiten in Kleingruppen eine empirische Fallstudie mit selbst gewähltem Schwerpunkt. Ziel des Forschungsprojekts ist die Reflexion kommunaler Entwicklungsperspektiven und Handlungsoptionen im Spiegel der „großen Transformation“ in der Kohleregion Lausitz. Zum Abschluss präsentieren die Teilnehmer*innen ihre Ergebnisse mündlich und dokumentieren sie in einem gemeinsamen Abschlussbericht. Die regelmäßige aktive Teilnahme wird erwartet. |