Beschreibung |
Zeichenexkursion Reichenberg – Liberec (CZ) 18.–21.05. 2023
Programm und Förderung: Ariane Afsari, Deutsches Kulturforum östliches Europa Zeichnerische Betreuung: Dr. Sabine Zierold, Professur Darstellungsmethodik im Entwerfen Die Stadt liegt in Nordböhmen an der Lausitzer Neiße (Luzická Nisa, dt. auch Görlitzer Neiße) zwischen Jeschken- (Jestedský hrbet) und Isergebirge (Jizerské hory). Hausberg ist der 1012 m hohe Jeschken (Jested). Reichenberg ist bekannt für ein raues Klima – der tschechische Dichter Jan Neruda schrieb 1863 von einer ungemütlichen Stadt. Dennoch gilt sie als eine der Städte mit der höchsten Lebensqualität in Tschechien. Aufgrund des Stadtnamens nimmt man eine deutsche Gründung an. Das älteste erhaltene Einwohnerverzeichnis (1560) enthält nur deutsche Familiennamen. Wie in anderen Gebieten der Lausitz und Schlesiens galt hier wie für die zugehörigen Dörfer Magdeburger Recht. Die ersten Besitzer Reichenbergs zählten zum aus Meißen stammenden Geschlecht Biberstein. Der Aufstieg der Stadt ist vor allem mit Joachim Ulrich von Rosenfeldt (1525–1591) verbunden, der die Stadt im Auftrag der in Breslau/Wroclaw residierenden Familie von Rödern verwaltete. Unter den Röderns begann Reichenbergs Entwicklung zur Tuchmacherstadt. 1622 wurde die Stadt Albrecht von Wallenstein (1583–1634) vermacht. Ihm verdankt sie ihre Verschonung während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648). Der Übergang von der Handwerks- zur Industriestadt erfolgte Ende des 18. Jhs. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden in Reichenberg Forderungen nach einem unabhängigen Deutschböhmen laut. In der Zwischenkriegszeit wurde die Stadt Zentrum der völkischen sudetendeutschen Bewegung um den Prager Professor Erich Gierach (1881−1943). Mit der deutschen Annexion der tschechoslowakischen Randgebiete im Oktober 1938 wurde Reichenberg ins Deutsche Reich eingegliedert und Verwaltungszentrum des neuen „Reichsgaus Sudetenland”. Im Mai 1945 wurde die Stadt durch sowjetische und tschechische Truppen eingenommen. Anschließend gehörte sie wieder zur Tschechoslowakei (seit 1993 zur Tschechischen Republik). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutschen Bevölkerungsmehrheit ausgesiedelt.
Vorbereitung: Die Studierenden bereiten allein oder in Teams Steckbriefe zu den Objekten vor, die gezeichnet werden sollen. Dazu erhalten Sie drei Wochen vor der Fahrt den Namen des Objekts und Hinweise zum Auffinden weiterer Informationen. Die Steckbriefe sollten zur Geschichte, zur Bauweise/zum Architekten, zur Nutzung und zur heutigen Situation Auskunft geben (1 DIN A4-Seite). Nach der Fahrt werden die entstandenen Zeichnungen in der Bauhaus-Universität Weimar ausgestellt. Material: Zeichenblock A3, Zeichenstifte, Zeichenhocker, Skizzenbuch Reisekosten: Teilnahmebeitrag: 80,- €, Unterkunft, Verpflegung & Eintritte sind frei. Die Fahrtkosten mit der Bahn Hin- und Zurück trägt jeder selbst (Vergünstigungen mit Gruppenticket, Thoska und Bahncard sind zu prüfen). |