Das Studien- und Projektmodul „Operative Bilder – Theorien und Phänomene“ fragt in einem breiten Sinne danach, auf welche Weise (digitale) Bilder operativ sind und werden. Dies umfasst sowohl die Frage nach der dem grundlegenden Verhältnis von Operativität und Bildlichkeit, eine Auseinandersetzung mit Theorien und Geschichten des technischen Bildes sowie die Frage nach spezifischen Ästhetiken und Gebrauchsformen, die technische, digitale oder computergenerierte Bilder hervorbringen.
Das Plenum widmet sich dabei einem speziellen Typus operativer Bilder, indem es computergenerierte Bilder in den Fokus rückt – Visualisierungen also, die mit einem Computer erstellt wurden und sich in vielerlei Hinsicht von anderen Bildern (etwa von filmbasierten Bildern) unterscheiden. Wir beginnen mit einer theoretischen Vorüberlegung zum Verhältnis von Bildlichkeit und Operativität und dem speziellen (und zu historisierenden) Modus computerbasierter Bildgebung. Dabei interessieren uns neben den Anfängen der Computergrafik und den ersten Versuchen, den Computer zu einem Medium mit visuellem Output zu machen, auch frühe Ansätze der Computerkunst, die das Kreativitätspotential von Computern ausloten. In der Tradition des Gebrauchsbildes werden wir uns dann mit unterschiedlichen Anwendungsfeldern beschäftigen, in denen computergenerierte Bildgebungsverfahren (wie z.B. 3D-Simulationen) eine besondere – etwa epistemische, entwerfende oder anderweitig ‚nützliche‘ – Operativität entfaltet. Dies kann ein weites Feld möglicher Phänomene und Milieus in verschiedenen Wissenschaften (wie etwa Medizin, Biologie, Geologie, Urbanistik, etc.) oder Gestaltungsdisziplinen (wie Architektur oder Design) umfassen. Neben dem dominant-instrumentellen Verständnis computergenerierter Bilder in diesen Anwendungsfeldern sollen im Anschluss auch Beispiele aus der digitalen Medienkultur diskutiert werden, wo „Computer Generated Imagery“ Teil von Alltagskultur und -ästhetik wird, wie etwa im Fall von KI-generierten Bildern oder Virtual Reality-Anwendungen.
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