Beschreibung |
Das Umweltlichwerden von computation, das gemeinhin mit ubiquitous computing und dem Internet of Things in Verbindung gebracht wird, lädt auch dazu ein, herkömmliche Darstellungen historischer Kulturtechniken des Rechnens zu revidieren und neue Formen der Beschreibung zu erproben. Das Seminar will den Versuch machen, historische Ökologien der computation auf möglichst holistische Weise zu betrachten, also so, dass prinzipiell alles als Teil einer Infrastruktur des Rechnens in Frage kommen kann: Codes, Instrumente, Maschinen, Algorithmen, Materialien, Architekturen, gesetzliche Bestimmungen, Menschen, Tiere, Pflanzen, Erde, Meere, Himmelskörper und so weiter. Der historische Rahmen: 3500 v. Chr. bis heute. Als Vorbild kann die Weise dienen, in der Hutchins westliche und mikronesische Navigation als computation beschrieben hat.
Das Seminar richtet sich an interessierte Master-Studierende, Doktoranden und Postdoktoranden und hat die Form eines Forschungskolloquiums im Rahmen des von der NOMIS Foundation geförderten Projekts „The New Real – Past, Present, and Future of Computation and the Ecologization of Cultural Techniques.” Prof. Christina Vagt (University of California at Santa Barbara) und Dr. Thomas Nyckel (Ruhr-Universität Bochum) werden als Fellows des NOMIS-Projekts am Seminar teilnehmen. |