Für gewöhnlich behandeln die Lehrveranstaltungen in unseren Fakultäten die Welt aus der Perspektive des jeweiligen Faches. Es geht dabei vor allem um die Aufgaben, die die Privatwirtschaft oder der Staat – beide jeweils in ihren mannigfaltigen Erscheinungsformen – für unsere berufliche oder akademische Tätigkeit formulieren. Die Rationalität dieser Aufgaben wird gemeinhin nicht hinterfragt.
Wie entstehen die Aufträge, die Bauingenieur*innen, Architekt*innen oder auch Designer*innen und Stadtplaner*innen zu erfüllen haben? Inwiefern verändert der Wandel der Natur, der Gesellschaft, der Kultur und der Politik langfristig das Profil unserer Arbeitsfelder und auch unserer wissenschaftlichen Disziplinen?
Ein solches Programm können wir nur exemplarisch angehen. Wir konzentrieren uns auf zwei Wirkungszusammenhänge, die die Komplexität des Verhältnisses Welt – Beruf in einer Weise reduzieren, dass sich verallgemeinerbare Erkenntnisse für das eigene Handlungsfeld gewinnen lassen.
Ausgangspunkt ist eine historische Kontextualisierung des historischen Bauhaus, die von der Idealisierung von Walter Gropius und weiterer großer Männer absieht und stattdessen herausarbeitet, aus welchem politischen und kulturellen, ökonomischen und technologischen Zusammenhang heraus das Bauhaus 1919 gegründet wurde und welche Aufgaben es sich bis 1933 gegeben hat.
Anschließend werden wir uns einen Überblick über die Klimapolitik der EU und weiterer Wirtschaftsmächte verschaffen, um abschließend – erst dann – die Klimapolitik der Ampelkoalition vor allem hinsichtlich der Aufgabenfelder unserer Fächer zu bewerten.
Was scheinbar weit auseinanderliegt, wird sich im Laufe des Semesters als ein Kontinuum erweisen. |