Die Stadt Hoyerswerda liegt in der Lausitz und erfährt in der DDR einen riesigen Bevölkerungszuwachs im Zuge des Braunkohleabbaus. Innerhalb kürzester Zeit wächst die Stadtbevölkerung um ein zehnfaches und, um den neuen Bedarf an Wohnraum zu decken, werden Plattenbauquartiere östlich der ehemaligen Ringstraße und der „Schwarzen Elster“ erbaut. Hoyerswerda wächst somit über die physische Grenze des nahgelegenen Flusses hinaus, welcher heute die Alt- und Neustadt voneinander trennt. Zwei Stadtteile entstehen, die in ihrer Gestaltung kaum unterschiedlicher sein könnten.
Seit dem Rückgang des Braunkohleabbaus Ende der 80er Jahre nimmt auch die Bevölkerungsanzahl wieder ab und ist heute auf einem Stand von ca. der Hälfte des damaligen Höchststandes. Mit den schnellen Entwicklungen veränderte und verändert sich auch jetzt die Architektur und die urbane Landschaft der Neustadt. Seit mehreren Jahren werden Plattenbauten systematisch abgerissen, sodass neue breite Zwischenräume entstehen. Die Dimensionierung der Infrastruktur und vor allem der Straßen und Parkplätze verweist noch auf eine deutlich höhere Bevölkerungsdichte.
Der Umgang mit dem Zwischenraum soll als Ausgangspunkt dienen, um die aktuellen Themen und Bedürfnisse der Stadtgesellschaft an das Neustadt-Zentrum herauszufinden. Das Mitbestimmen und Mitmachen soll in mehreren Phasen des Projektes immer wieder in den Mittelpunkt gerückt werden und uns als Anhaltspunkt dienen, um unseren gestalterischen Eingriff in die Umwelt ständig zu reflektieren. Vor allem durch den Einbezug von Kindern und Jugendlichen soll eine nachhaltige Zukunftsvision der Stadt entstehen. Um eine transparente Kommunikation des Projektes zu ermöglichen sollen vorhandene Strukturen, wie die Online-Projektfabrik genutzt werden und durch weitere Kommunkationsmittel ergänzt werden. Ziel ist es ein langfristiges Konzept zu entwickeln, welches die Intergration von Jugendlichen in städtebauliche Prozesse in den Mittelpunkt rückt. |