'Organology' ist ein Begriff aus der Biologie und der Musikwissenschaft gleichermaßen und benennt die Erforschung und Erkundung sowohl von Musikinstrumenten als von der Struktur und Funktion von Organen.
In diesem Projektmodul entwickeln und spielen wir - spielen und entwickeln - entwickeln wir spielend - und spielen wir entwickelnd Instrumente. Was sind und können eigentlich Instrumente sein? Technologien, Praktiken, Hilfsmittel, Werkzeuge, Erweiterungen, Sensoren und Transformatoren konzeptueller und physischer Art - musisch, kosmologisch und wissenschaftlich - forschend und selbstvergessen. Können Instrumentarien unsere menschliche Wahrnehmung und Handlungsspielräume in einer Weise erweitern, dass unser Begreifen des ‚Ein-Teil-Seins-Von-Vielen‘ an Prozessen und geteilten Lebensräumen wächst?
Methodisch bewegen wir uns im breiten Spektrum, sowohl unsere eigenen Körper und Körperteile als Instrumente zu aktiveren und einzusetzen, sowie mit fragmentarischen Teilen von Musik-Instrumenten, Instrumentenprinzipien und Materialien zu experimentieren. Zentral ist außerdem die Auseinandersetzung mit choreographischen und somatischen Prinzipien. Wir arbeiten theoretisch und praktisch.
Ziel ist, aus dem Prozess des wechselseitigen Analysierens und Spielens eigene u./o. eigenwillige Instrumentarien zu konzipieren und daraufhin - im Ansatz - zu erproben bzw. zu realisieren.
Die Lehre im Projektmodul findet gemeinsam mit dem Komponisten und Künstler Bnaya Halperin-Kaddari statt. Als weiterer Gast im Semester wird die Klangkünstlerin Katrin Emler (katrinem) einen Gastvortragstag zu Körper als Instrumente und Wahrnehmungschoreographien gestalten. Direkt im Anschluss an die vorlesungsfreie Zeit ist in einem mehrtägigen Block mit dem experimentellen, elektronischen Künstler Víctor Mazón Gardoqui eine intensive Auseinandersetzung und praktische Einführung in den Eigenbau von Mikrofonen und erweiterte Sensoren als Instrumente geplant. |