Beschreibung |
Der Kurs wird als Bauhaus.Modul von Ann-Kathrin Müller (Promotionsstudentin K+G) und Vaclav-Karel Harsa (Promotionsstudent K+G) durchgeführt. Das Modul wird von Prof. Dr. Christof Windgätter (K+G) begleitet.
Wir interessieren uns für die Auslotung von Denkformen des Essay als künstlerische Methoden und Strategien.
Der Essay zeichnet sich, unter anderem, durch subjektive Zugangsweisen, eine prinzipielle Offenheit, Vorläufigkeit und Selbstreflexivität aus. Das Textgenre wurzelt begrifflich mit Michel de Montaignes "Essais" im Frankreich des 16. Jahrhunderts, als "essaier" in etwa bedeutet: betasten, prüfen, schmecken, erfahren, in Versuchung führen, unternehmen, sich in Gefahr begeben, ein Risiko eingehen, wägen, abwägen, einen Anlauf nehmen.
Der Essay „steht dem Leben mit der gleichen Gebärde gegenüber, wie das Kunstwerk” (Lukács). Er verfährt „methodisch unmethodisch” (Adorno). „The principle which controls it is simply that it should give pleasure; the desire which impels us when we take it from the shelf is simply to receive pleasure” (Woolf).
Im Kreisen des Essay um sein Thema scheint seine Verwandtschaft zu bildnerischen Artikulationsformen auf. Explizit bildbasierte Essays wie der Filmessay, oder Hybridformen, beschäftigen sich besonders auch mit den Bedingungen und Bedingtheiten ihrer medialen Formate. Was geschieht zwischen den Zeilen, zwischen den Bildern, zwischen Zeilen und Bildern? Welche Rolle spielen auch die gegenwärtige Entwicklung von Large Language Models und aus prompts generierte digitale Bilder?
Wir werden Grundzüge und verschiedene Definitionsversuche essayistischer Formen, speziell als Text und im Film, sowie hybrid, verhandeln. Zudem werden wir in gemeinsamen Sitzungen und Experimenten Methoden des Essay auf text- und bildbasierte Medienformate anwenden, sowie auf die Form der Lehrveranstaltung selbst. Dabei soll auch herausgestellt werden, was nicht als Essay zu bezeichnen ist. Die synergetisch geschaffenen Möglichkeitsräume des Seminars zielen auf die Entwicklung eigenständiger Gedanken und Haltungen. Davon ausgehend wenden wir uns praktischen Versuchen und Entwürfen zu, welche allein oder in Kleingruppen bearbeitet werden und im Seminar besprochen werden. Durch die Sensibilisierung für Charaktereigenschaften, Wirkungen und Defizite der gewählten Träger und Werkzeuge sollen Fähigkeiten vermittelt werden, um das skizzierte experimentelle Feld des Essays zu öffnen und es zu betreten.
Zum erfolgreichen Abschluss des Seminars mit Leistungspunktvergabe gehören eigenständige, neue künstlerische Arbeiten, gegebenenfalls auch in einem final nicht abzuschließenden Zustand, sowie sprachliche (schriftliche und mündliche) Reflexionen auf die Themen, Texte und Experimente des Seminars.
Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Fakultäten. Studierende sind willkommen, bereits begonnene Projekte in diesem Seminar weiter zu bearbeiten, dies wird aber nicht vorausgesetzt.
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Bemerkung |
Die Lehrveranstaltung wird als studentisches "Bauhaus.Modul" durchgeführt von Ann-Kathrin Müller (stud. PhD K+G) und Vaclav-Karel Harsa (stud. PhD K+G). Das Mentoring übernimmt Prof. Dr. Christof Windgätter (K+G).
Das Seminar findet in der Schwanseestraße 143, im b. m. b. lab (Raum: 1.16) statt. Außerdem werden wir thematisch gewählte Orte in Weimar erkunden.
Die Einführungsveranstaltung am Freitag, den 13. Oktober, 2023 findet auch digital über folgenden BigBlueButton-Link statt:
https://meeting.uni-weimar.de/b/ann-uvp-wzr-wqd |