Beschreibung |
Küche, mehr als Kochen? Raum und Ort der Zubereitung unserer täglichen Mahlzeiten
Die Küche, als Raum und Ort der Zubereitung unserer täglichen Mahlzeiten, steht vor der Frage, ob traditionelle, uns bekannte Bilder und Objekte noch die zukünftige Rolle dieses Handlungsraumes erfüllen können.
Diese Bilder und deren Objekte der Küche scheinen nur noch nach system- und produktionsbedingten und marktwirtschaftlichen Zwängen gestaltet zu werden?
Jedoch können sie möglicherweise nicht mehr den unterschiedlichen alltäglichen Lebenssituationen, aktuellen Bedürfnissen und zukunftsgewandten Funktionen und Emotionen der Zubereitung und des Verzehrs gerecht werden. Sie passen somit nicht mehr zur gelebten Praxis?
Ein Beispiel dafür sind Kühlschränke, die möglicherweise nicht mehr optimal auf die Bedürfnisse und Wünsche der heutigen Zielgruppen zugeschnitten sind, sondern vielmehr einem standardisierten Systembaukasten mit 60 cm Tiefe und 60 cm Schub- und Türfronten folgen. Angesichts von veränderten Ernährungsgewohnheiten, wie weniger Fleisch und Milchprodukte oder dem Verzicht darauf, werden alternative Kühlungsmethoden für Lebensmittel reaktiviert und erforscht, die den klassischen Kühlschrank infrage stellen. Ein weiteres Beispiel für die Infragestellung der traditionellen Vorstellungen einer Küche, ist die industrielle Produktion und Vermarktung von Lebensmitteln, welche unsere tägliche Nahrungsaufnahme maßgeblich bestimmt. Und viele weitere Beispiele, die uns zum Überdenken anregen sollten, lassen sich in diesem Themengebiet finden.
Die Frage ist, ob die bisherige statische, stationäre "Küchen"-Systemgestaltung noch zielführend ist und den Anforderungen in Bezug auf Ressourcen, Funktionalität und Emotionalität gerecht wird. Die Gesellschaft ist vielfältig und multikulturell, mit unterschiedlichen Wohnformen wie Single-Haushalten, Studierenden-WGs, Mehrgenerationen-WGs, Familien und Senior*innen. Die Küchengestaltung sollte sich den Bedürfnissen dieser unterschiedlichen Lebenssituationen anpassen können?
Was sind denn die neuen Maßstäbe der zukünftigen Mahlzeiten und der Küchen, worin diese bereitet werden? Über welche Mengen und welchen Bedarf sprechen wir? Was steht uns zu?
Eine gewissenhafte Haltung zum täglichen Essen heißt nicht gleich Verzicht oder Komforteinbußen, es ist eher eine realistischere Lebenshaltung, die, wenn Mensch es versteht und dazu steht, auch guttut und Spaß machen kann. Haltung wird gelebte, alltägliche Praxis!?
Vorbereitung, Zubereitung und Verzehr des Essens ist ein wiederkehrender Prozess und beinhaltet Planung, Organisation, quantitative und finanzielle Überlegung, qualitative Sichtung und Erwerb der Zutaten, Lagerung der Zutaten, Kühlung der Zutaten, Säuberung der Zutaten, Bearbeitung der Zutaten, garen der Zutaten, die Schaffung einer angenehme Atmosphäre während des Verzehrs, Entsorgung der Abfälle, Säuberung der Werkzeuge, Lagerung der Werkzeuge…
Neue Prozesshaftigkeit < verlangt > zeitgemäße neue Gestaltung
Wo kann Gestaltung einen Beitrag leisten, damit neue, zeitgemäße, zukunftsgewandte, begehrenswerte und funktionale/emotionale Räume, Objekte und Bilder entstehen, die auch einer Nachhaltigkeitsdebatte standhalten können? |