Beschreibung |
In dem Projektmodul beschäftigen wir uns mit Klang, Verbindungen von Kunst und Wissenschaft, Umwelt und Ökologie. Anhand konkreter Wissenschaftsobjekte und Umweltphänomene fragen wir danach, wie wir koexistieren und wie wir uns auf unsere Umwelt und die Welt um uns beziehen.
Insbesondere wollen wir untersuchen, was sich in uns direkt sinnlich zugänglichen Erfahrungen offenbart, was in unterschiedlichen Stadien instrumenteller Vermittlung, Übersetzung, Komposition, Transformation und Imagination.
Was passiert, wenn wir etwas von einem Medium in ein anderes übertragen oder verschiedene mediale Darstellungen zueinander in Beziehung setzen? Was, wenn wir versuchen, etwas wahrnehmbar zu machen, das sich an den Grenzen und außerhalb des Spektrums unseres Sensoriums befindet oder Prozesse anspricht, die sich unseren zeitlichen Dimensionen entziehen?
Ökologien und Ökosysteme sind vieldeutig, polyrhythmisch und polyphon. Verschiedene Stimmen koexistieren und verschmelzen unter Beibehaltung ihrer Individualität und bilden ein komplexes Ganzes, das von Natur aus schwer zu erfassen und zu begreifen ist. Wie vielen der zeitgleich anwesenden, ähnlich deutlichen Stimmen oder Phänomenen kann man eigentlich gleichzeitig folgen? Was für Zusammenhänge zwischen verschiedenen Phänomenen können wahrnehmbar gemacht werden? Indem wir uns mit einer Vielzahl von instrumentellen und Wahrnehmungsmodi auseinandersetzen, wollen wir ein nuancierteres Verständnis unserer Umwelt gewinnen und dabei auch überlegen, wie, wie ”wir uns den Klimawandel erzählen [könnten], ohne zu verstummen."1
In dem Kurs arbeiten wir mit Bela Mikrocomputern (https://bela.io/) und einer Vielzahl von Sensoren. Fokussiert werden multimodale Ansätze zur interaktiven Gestaltung und Transformation, einschließlich der Sonifikation und Visualisierung von Daten. Gleichzeitig beschäftigen wir uns mit kompositorischen, choreographischen und narrativen Strategien, einschließlich Personifizieren und Möglichkeiten, die Formen des wahrnehmbar Machens mit Verkörpern und Erzählen zu erweitern.
Zu den praktischen Ergebnissen des Kurses gehören der Umgang und die Erweiterung des Bela-Mikrocomputers, die Einbindung von Sensoren und der Umgang mit verschiedenen Datenformaten, die Verarbeitung und Analyse von Daten. Ihr werdet dabei unterstützt, grundlegende SuperCollider- oder PureData-Programmierung zu erlernen, um den Bela zu programmieren. Dazu werdet ihr lernen, das Design zu dokumentieren (Schaltpläne, Konzeption, Umsetzung und Tests), Ansätze zur Datensonifikation, Klangsynthese und Methoden kennenlernen, um Phänomene wahrnehmbar zu machen und in physisch - materielle und sensorische - Welten zu übersetzen.
1 Birgit Schneider: Der Anfang einer neuen Welt. Wie wir uns den Klimawandel erzählen, ohne zu verstummen, Matthes & - Seitz Berlin, 2023
Zusätzliche Information und Kooperation
Das Projekt ist Teil einer Lehrkooperation mit Seminaren der Musik- und Medienwissenschaften der Universität Potsdam und beinhaltet einer Exkursion zu der Konferenz mit Festival: Klima | Klang | Transformation – Neue Diskurs- und Erfahrungsräume zwischen Musik und Wissenschaft im Zeitraum vom 13.-16.6. Initiiert und kuratiert vom Kulturlabor Klanglandschaften, der Universität Potsdam (Fachgebiet Musikwissenschaft) und dem RIFS, Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit, Helmholtz-Zentrum Potsdam. Ziel der Zusammenarbeit ist sowohl der thematisch fokussierte Austausch mit Studierenden aus Potsdam, als auch die Beteiligung am interdisziplinären Dialog mit Work-in-Progress Projekten im Rahmen der unterschiedlichen Präsentationsformate.
Das Projektmodul wird von dem Wissenschaftsmodul Epistemic Media theoretisch ergänzt und bildet zusammen mit dem Fachmodul Sonic Topologies und dem zusätzlichen Fachmodul Radio.Earth einen Themenkomplex.
Di 13:30-16:45, Beginn: 16.4., 18.4. 18:00 - 19:30 gemeinsames Auftakttreffen der beteiligten Seminare, Exkursion Potsdam 13.6.-16.6., - genauer Ablaufplan wird beim ersten Treffen besprochen.
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