Die Schönheit, aber auch die Herausforderung des Berufs des Architekten liegt in der gleichzeitigen Beherrschung von vielen unterschiedlichen Teildisziplinen. Somit muss der Architekt in seinem Alltag ein Generalist sein, der imstande ist, komplexe Zusammenhänge zu verstehen und die Elemente einer Architektur in eine sinnvolle Beziehung miteinander zu bringen.
In diesem Semester wollen wir unseren Blick mit Hilfe von einigen Werkzeugen (z.B. Modell, Zeichnung, Text) auf diesen mehrdimensionalen Aspekt der Entwurfstätigkeit schärfen. In kurzen Übungen sollen diese Techniken angewendet werden und die entscheidenden Parameter herausgearbeitet werden. Parallel werden diese erlernten Werkzeuge auf ein fokussiertes Entwurfsprojekt angewendet.
Das Entwurfsprojekt befasst sich mit einer grundlegenden menschlichen Tätigkeit, dem Spielen. Der Bedarf an Räumen für Kinder ist vor allem in Städten hoch, gleichzeitig wird dort Raum immer knapper und wirtschaftlich umkämpfter. Im Rahmen des Studios soll in Berlin eine Kita entworfen werden, also ein Gebäude, in dem Kinder tagsüber beaufsichtigt spielen, lernen, essen und ruhen können und das über kindgerechte Außenräume verfügt.
Dafür stehen eine Auswahl besonderer Grundstücke zur Verfügung, die derzeit von Nutzungen und z.T. von Bestandsbauten belegt sind, welche im Rahmen der anstehenden Verkehrswende neu programmierbar sein werden: Eine Parkfläche für Autos auf einem Aldi Supermarkt, ein kleines vakantes Parkhaus und eine Tankstelle am Park, die rückgebaut wird. Die sich von Natur aus gerne horizontal ausbreitende Typologie der Kita wird sich in diesem Kontext vertikal entwickeln und neue Antworten auf die Frage des Bezugs zwischen Innen- und Außenraum finden müssen. |
